21. Vorstandssitzung in Fulda: Vorstand diskutiert „Quo vadis Religionsunterricht“

Aktuelles on 7 Jul , 2022
von links: Heinrich Kaiser, Prof. Dr. Rita Burrichter, Marion Schöber, Cordula Bukowski, Franziska Mellentin, Prof. Dr. Dr. Oliver Reis, Prof. Dr. Joachim Theis, Prof. Dr. Markus Tomberg

von links: Heinrich Kaiser, Prof. Dr. Rita Burrichter, Marion Schöber, Cordula Bukowski, Franziska Mellentin, Prof. Dr. Dr. Oliver Reis, Prof. Dr. Joachim Theis, Prof. Dr. Markus Tomberg

Am vergangenen Wochenende fand die 21. Vorstandssitzung des dkv, erstmals seit dem Ausbruch des Coronavirus, in Fulda in Präsenz statt. Der Vorstand diskutierte u.a. über „Quo vadis Religionsunterricht“.

KoKoRU – CRU – RUfA 2.0: Quo vadis, RU?

Vom dkv wurde schon lange eine gemeinsame Verantwortung der beiden christlichen Kirchen für den RU gefordert. Über viele Jahre schien Bewegung in der Sache unmöglich, in den letzten Jahren formieren sich die Kirchen in der Organisationsform des Religionsunterrichts mit großer Geschwindigkeit neu. Dabei dominieren religionsdemografische, kirchenpolitische oder auch ökumenische Gründe die Debatte.

Die jeweiligen Organisationsformen wurden und werden juristisch geprüft, Evaluationen laufen. Gleichzeitig sind religionspädagogische Grundfragen im Umgang mit den Differenzen auf konzeptioneller Ebene nicht gelöst und verschärfen aus unserer Wahrnehmung unter den realen Praxisbedingungen der schulischen Institution die Probleme des bisherigen Religionsunterrichts für die betroffenen Akteure. Der dkv ist skeptisch, dass die gegenwärtig mit viel politischem Willen gepushten Modelle die grundlegende Frage bearbeiten können: Wie gehen normative institutionelle Ansprüche mit den realen Lehrer/innen und Schüler/innen zusammen, wenn man eine deutliche religiös-theologische Lernprogression als Ziel aufrecht erhält? Und vor allem sehen wir mit Sorge, dass die implementierten Modelle Lehrkräfte – weiter unter nur scheinbar klaren Rollenbildern – eine schwere Bürde auferlegen, die verschiedenen Konzepte in der Fläche mit Leben zu füllen. Der dkv startet für das kommende Jahr eine Initiative, in verschiedenen Schritten die Modelle auf ihre konzeptionelle und vor allem praktische Leistungsfähigkeit zu prüfen.