Zum christlichen Religionsunterricht in Niedersachsen – Ein Wunsch vieler Religionslehrerinnen und -lehrer könnte wahr werden

Aktuelles on 1 Jun , 2021

green-chameleon-s9CC2SKySJM-unsplashDer dkv-Fachverband für religiöse Bildung und Erziehung (Deutsche Katecheten-Verein e.V.) begrüßt ausdrücklich die Initiative der katholischen Bistümer und Landeskirchen in Niedersachsen zur Weiterentwicklung des konfessionellen Religionsunterrichts hin zu einem gemeinsam von beiden Kirchen verantworteten christlichen Religionsunterricht. Denn gegenüber anderen Reformversuchen handelt es sich bei diesem Ansatz (www.religionsunterricht-in-niedersachsen.de/christlicherRU) nicht um einen religionskundlichen oder multireligiösen Unterricht, sondern um einen gemeinsamen Religionsunterricht für evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler, der als Ausdruck gelebter Ökumene und gemeinsamer Suchbewegung in theologischen Fragen differenzsensibel das christliche Bekenntnis in seiner unterschiedlichen Gestalt zur Sprache bringt, konfessionelle Besonderheiten als Bereicherung begreift und diese in Achtung vor der Überzeugung des jeweils anderen als Lernchance für die religiöse Bildung nutzen will. Nach Auswertung des angesetzten einjährigen Beratungsprozesses und entsprechenden Verhandlungen mit dem Land könnte dieser Unterricht schon im Schuljahr 2023/2024 beginnen und somit ein Wunsch von vielen Religionslehrerinnen und -lehrer wahr werden. Bereits 2014 plädierte der dkv in der „Würzburger Erklärung“ zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Erzieher/innen (aeed) dafür, dass beide Kirchen dringend die gemeinsame Verantwortung für den Religionsunterricht in den Blick nehmen müssen.

„Wir hoffen, dass noch weitere Bundesländer diesen Schritt mit den beiden christlichen Kirchen gehen und von den zukünftigen Erfahrungen aus Niedersachsen profitieren werden, um den religionsdemografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch im Religionsunterricht Rechnung zu tragen“, so die Vorsitzende des dkv, Marion Schöber. „Dies ist in unseren Augen eine gute und längst überfällige ökumenische Initiative, um auf die wachsenden Schwierigkeiten des Religionsunterrichts reagieren und religiöse Bildung auch zukünftig in den öffentlichen Schulen gewährleisten zu können“, so Schöber weiter.

Der dkv steht mit seinen Expertinnen und Experten und seiner jahrelangen Expertise in diesem Feld gerne als Diskussionspartner für die deutschen Diözesen zur Verfügung. Der dkv ist der mitgliederstärkste katholische Fachverband für religiöse Bildung und Erziehung im deutschsprachigen Raum. Zu seinen Mitgliedern zählen über 4000 Religionslehrer/innen, Pfarrer, Pastorale Mitarbeiter/innen und ehrenamtlich Tätige.

Pressemitteilung dkv zum christlichen Religionsunterricht in Niedersachsen